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2024-11-22 11:34

Vorbereitung auf den Beratungsbesuch für pflegende Angehörige.

Tipps und Checkliste
Pflegende Angehörige übernehmen täglich eine große Verantwortung und leisten unverzichtbare Arbeit – oft zusätzlich zu Beruf und Familie. Um diese herausfordernde Aufgabe zu unterstützen, steht jedem pflegebedürftigen Menschen Beratung zu. Ab einem anerkannten Pflegegrad 2 mit Bezug von Pflegegeld ist dieser verpflichtend. Bei Pflegegrad 2 und 3 muss das Beratungsgespräch halbjährlich stattfinden - bei Pflegegrad 4 und 5 dann vierteljährlich. Eine gute Vorbereitung auf den Beratungsbesuch erleichtert den Ablauf und ermöglicht es, die bestmögliche Unterstützung aus dem Gespräch zu erhalten. Hier erfahren Sie, was Sie beachten sollten und wie Sie sich optimal auf den Termin vorbereiten.

1. Warum ist der Beratungsbesuch wichtig?
Der Beratungsbesuch hat mehrere wichtige Funktionen:

  • Pflegequalität sichern: Die Fachkraft gibt Empfehlungen, um die Pflege bestmöglich zu gestalten und die Lebensqualität des Pflegebedürftigen zu erhalten oder zu verbessern.
  • Unterstützung und Entlastung für pflegende Angehörige: Im Gespräch können Fragen zur Pflegepraxis, zu Hilfsmitteln oder zu weiteren Entlastungsangeboten besprochen werden.
  • Beratung über finanzielle und organisatorische Hilfen: Die Pflegekraft informiert auch über weitere Leistungen, die den Pflegealltag erleichtern können.

Außerdem ist der Beratungsbesuch verpflichtend, um die Pflegeversicherung aufrechtzuerhalten.

2. Wichtige Unterlagen zusammenstellen
Vor dem Besuch empfiehlt es sich, wichtige Unterlagen zusammenzustellen, um der Pflegefachkraft einen umfassenden Überblick zu geben. Dazu gehören:

  • Pflegegrad-Bescheid: Um die genauen Anforderungen und den Pflegegrad festzuhalten.
  • Arztberichte und Diagnosen: Aktuelle Befunde helfen der Pflegekraft, die gesundheitliche Situation besser einzuschätzen.
  • Medikamentenplan: Eine aktuelle Liste aller Medikamente, die eingenommen werden, inklusive Dosierung.
  • Pflegetagebuch (falls vorhanden): Ein Protokoll, das den Pflegebedarf und die täglichen Pflegetätigkeiten aufzeigt.
  • Informationen zu Hilfsmitteln und Therapien: Informationen über bereits genutzte Hilfsmittel und laufende Therapien (z.B. Physiotherapie, Ergotherapie) können ebenfalls wichtig sein.

3. Fragen und Anliegen ansprechen
Die Beratungsbesuche sind eine gute Gelegenheit, alle Fragen und Sorgen rund um die Pflege anzusprechen. Folgende Themen könnten dabei hilfreich sein:

  • Körperliche Entlastung und Hilfsmittel: Gibt es Vorschläge für Hilfsmittel oder Techniken, die den Pflegealltag erleichtern?
  • Vorsorge für den Pflegebedürftigen: Tipps zur Sturzprophylaxe, Dekubitusprophylaxe (Druckgeschwüre) oder Hygienemaßnahmen.
  • Pflegeanpassung bei sich verändernden Bedürfnissen: Was ist zu tun, wenn sich der Zustand des Pflegebedürftigen verschlechtert?
  • Beratung über zusätzliche Unterstützungsangebote: Informationen zu Pflegekursen, Tagespflege, Kurzzeitpflege oder Entlastungsleistungen, die im Rahmen der Pflegeversicherung genutzt werden können.
  • Finanzielle Unterstützung: Überblick über mögliche Zuschüsse, wie Pflegehilfsmittel oder Haushaltshilfen.

4. Ruhige und klare Gesprächsatmosphäre schaffen
Der Beratungsbesuch kann zu Hause stattfinden, in einer Pflegeeinrichtung oder auch online. Wichtig ist, dass eine ruhige Atmosphäre herrscht und genügend Zeit eingeplant wird, damit alle Anliegen in Ruhe besprochen werden können. Eventuell hilft es, eine vertraute Person hinzuzuziehen, die ebenfalls pflegerische Aufgaben übernimmt oder dich bei der Pflege unterstützt.

5. Das Gespräch dokumentieren
Es ist hilfreich, während des Gesprächs Notizen zu machen oder die wichtigsten Punkte schriftlich festzuhalten. Dies erleichtert nicht nur die spätere Umsetzung der Empfehlungen, sondern kann auch nützlich sein, um in Zukunft nachzuschauen, welche Themen bereits besprochen wurden.

6. Nach dem Besuch: Empfehlungen umsetzen und weiterführende Beratung nutzen
Nach dem Beratungsbesuch können besprochene Empfehlungen und Tipps in den Pflegealltag integriert werden. Sollte es größere Veränderungen in der Pflegesituation geben, ist es möglich, zusätzlich zum regulären Beratungsbesuch weiterführende Beratungstermine in Anspruch zu nehmen. Einige Pflegeanbieter bieten auch Schulungen an, die praktische Übungen und konkrete Hilfestellungen für den Pflegealltag umfassen.

Fazit
Der Beratungsbesuch ist eine wertvolle Unterstützung für pflegende Angehörige und Pflegebedürftige. Mit einer guten Vorbereitung können Sie sicherstellen, dass der Termin reibungslos verläuft und Ihre Anliegen besprochen werden. Nutzen Sie den Besuch, um Informationen und Ratschläge zu erhalten, die Ihnen den Pflegealltag erleichtern und zur Lebensqualität Ihrer Angehörigen beitragen.